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Diese 3 Tuning-Tipps für Ihre Immobilienfotos sollten Sie kennen


Schlechte Lichtverhältnisse und mangelnder Platz sind die wohl größten Herausforderungen bei der Herstellung freundlicher und einladender Immobilienaufnahmen. Mit diesen Tuning-Tipps können Sie diese ersten Klippen schon während der Aufnahme erfolgreich umschiffen.

Fotografieren Sie ohne Blitz (zunächst)


Das hört sich gewiss verwirrend an, denn zum Fotografieren benötigen Sie immer Licht. Und was scheint bequemer zu sein, als die Lichtquelle aus der Fototasche zu holen und sie für dunkle Räume einzusetzen?

Doch hat diese Hilfsbeleuchtung mehrere Nachteile.

  1. Die Lichtführung, also die Beleuchtung einer Szene aus der direkten Über-Kopf-Position, ist extrem unwirklich. Das wäre vermutlich nur dann akzeptabel, wenn wir ständig mit einer eingeschalteten Stirnlampe unsere Welt erkunden würden. Bei Immobilienfotos, wo es in aller Regel darum geht, bei den Betrachtern ein angenehmes Betrachtungsgefühl zu erzeugen, ist ein derart verstörend wirkendes Licht unangebracht.
  2. Die Leuchtfläche am Blitz ist relativ klein. Sie erzeugt immer sehr harte Schatten. Diese Schlagschatten sind unnatürlich, denn in der eigentlichen Szene kommen sie nicht vor. Auch dieser abwegige Schattenwurf trägt nicht zu einem schönen Betrachtungserlebnis bei.
  3. Ein normales Blitzlicht - egal, ob aufsteckbar oder integriert - hat eine vergleichsweise schwache Leistung. Sie reicht nicht aus, um einen durchschnittlich großen Raum zufriedenstellend auszuleuchten. Die Leuchtstärke nimmt mit zunehmender Entfernung rapide ab, so dass Gegenstände in unmittelbarer Nähe meist überbelichtet sind und hintere Raumecken meist zu wenig Licht abbekommen. Auch das ist für ein gutes Bildergebnis keineswegs zufriedenstellend.

Die Fotografie ohne Blitz hat jedoch zur Folge, dass wir einen Ausrüstungsgegenstand benötigen, der uns auch für andere Zwecke bei der Immobilienfotografie gute Hilfe leistet: ein Stativ. Damit bekommt die Kamera festen Halt, und Verwacklungen bei längeren Belichtungszeiten lassen sich verhindern.

Sie können ein externes Blitzgerät sehr wohl verwenden, indem Sie es von der Kamera entfesselt, wie einen Strahler einsetzen, um bestimmte Bereiche im Raum zu beleuchten. Angesteuert wird der Blitz dann über einen Funkauslöser. Gute Ergebnisse erfordern aber viel Übung oder Erfahrung.

Fotografieren Sie nicht mit extremem Weitwinkel


Es ist so bequem, ein starkes Weitwinkelobjektiv an die Kamera zu schrauben und damit ganze Innenräume formatfüllend abzubilden. Doch erkaufen Sie sich mit dem großen Bildwinkel gleich mehrere Nachteile.

Neben der verzerrten Darstellung an den Bildrändern und einem verfälschten Eindruck der Raumgröße, neigen viele Aufnahmen mit Ultraweitwinkeln auch zu optischen Bildfehlern. Das Gute daran: Diese Bildfehler treten immer in der Nähe der Bildkanten auf. Je mehr Sie also hereinzoome, umso weniger treten sie zutage. Typische Mankos dieser Art sind:

  • gebogene Kanten an den Bildrändern
  • Abschattungen (Vignetten) in den Bildecken
  • unerwünschte Farbsäume bei harten Kontrasten

Wenn Sie also Ihr Weitwinkelobjektiv von maximalen 14 mm auf 18 mm oder mehr hereinzoomen, sind viele dieser Fehler weniger prominent, und die ganzheitliche Raumaufnahme ist meist immer noch möglich.

Fotografieren Sie abwechslungsreich


Nichts ist schlimmer, als wenn der Betrachter Ihrer Bilderstrecke gelangweilt wird. Dann ist die Chance groß, dass er mit einem Mausklick zum Wettbewerb wechselt. Der Klassiker ist, dass alle Räume eines Apartments immer aus der gleichen Perspektive fotografiert werden. Alle Bilder sehen irgendwie gleich aus. Nach dem vierten gleichartigen Bild schaltet der Betrachter jedoch ab.

Um die Aufmerksamkeit wieder zu heben, gibt es zwei Möglichkeiten. 

  • Die eleganteste ist, eindrucksvolle Detailfotos in die Bilderstrecke einzustreuen. Das können besondere Ausstattungsmerkmale einer Immobilie sein, wie beispielsweise Deckenstuck, historische Drückergarnituren an Türen, elegante Badarmaturen oder ein brennendes Kaminfeuer.
  • Oder Sie wechseln die Kameraausrichtung. Im Normalfall weisen gute Immobilienfotos exakte senkrechte Linien auf. Bei besonders kleinen Räumen, in denen beispielsweise der Weitwinkel nicht ausreicht, können Sie auch mal in die Vogelperspektive wechseln. Oder bei Fassaden im beengten innerstädtischen Bereich suchen Sie sich schöne Details und fotografieren diese aus der Froschperspektive.

Der Betrachter wird sofort wachgerüttelt und folgt Ihrer Bilderstrecke mit einem frischen Paar Augen. 


 

?​ Fazit

Gut zu fotografieren, bedeutet eben nicht nur, technisch korrekte Fotos zu machen. Sie benötigen auch einen guten Blick und ein paar Werkzeuge, um den Betrachter von Ihrem Immobilienobjekt zu überzeugen.

Denken Sie an folgende Gesichtspunkte:

  • Fotografieren Sie ohne Blitz, aber mit Stativ. Das sorgt für festen Halt der Kamera und verhindert Verwacklungen.
  • Vermeiden Sie extreme Weitwinkel-Aufnahmen.
  • Sorgen Sie für Abwechslung in der Fotostrecke Ihres Objekts, z.B. mittels Fotos von ausgewählten Details der Immobilie oder indem Sie die Frosch- oder Vogelperspektive einnehmen.

​     ❗​ Und niemals vergessen: Ihre Immobilienfotos sind auch Werbeaufnahmen in eigener Sache.




Zum Autor

Oliver M. Zielinski zählt im deutschsprachigen Raum zu den bekanntesten Coaches, wenn es darum geht, Immobilien besser zu fotografieren. Mit einem Erfahrungsschatz aus 35 Jahren kommerzieller Fotografie, betreibt er heute in der Nähe von Berlin das Fotostudio PrimePhoto, das sich weltweit auf die Immobilienfotografie spezialisiert hat.