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Was Wohnraum in den Top-Skiregionen kostet


Foto „Kirchberg1 Kitzbühel“: Blick auf Kirchberg im kostspieligen Bezirk Kitzbühel, wo besonders Einzellagen begehrt sind.
Credit: pixabay

Das nötige Kleingeld vorausgesetzt lässt es sich inmitten der idyllischen Berglandschaften Österreichs gut leben. Meist übersteigt die Nachfrage das Angebot. Entsprechend klettern die Verkaufspreise (weiter).


„Am Freitog auf'd Nocht montier i die Ski auf mei' Auto und dann begib i mi ins Stubaital oder noch Zell am See, weil durt auf die Berg ob'm ham's immer an leiwaund'n Schnee.“ So lautet der Beginn der Hymne, die Wolfgang Ambros seit 1976 über die beliebteste Wintersportart von Herr und Frau Österreicher singt. Wer anno 2022 nicht regelmäßig seine zwei Bretter aufs Auto montieren und anreisen will – sowie es sich leisten kann –, für den könnte die Investition in eine Wohnung oder ein Haus in den namhaftesten Skiregionen der Alpenrepublik Sinn machen. Engel & Völkers lieferte vor kurzem einen diesbezüglich hilfreichen Marktüberblick mit Fokus auf Tirol, Salzburg, Kärnten und die Steiermark. Was die vier Bundesländer eint: Ob als Haupt-, Zweitwohnsitz oder als Ferienimmobilie – die Nachfrage übersteigt vielerorts das Angebot.

Kitzbühel am kostspieligsten
Starten wir unsere sportliche Tour durch die Schneelandschaften Tirols, das mit etlichen Premium-Skigebieten lockt. Dafür heißt es tief in die Tasche greifen. So stieg der durchschnittliche Preis für Ein- und Zweifamilienhäuser auf 957.000 Euro. Im Segment der Eigentumswohnungen gab es ebenfalls erneut einen deutlichen Sprung auf 5.093 Euro pro Quadratmeter. In Seefeld, das für hohe Schneesicherheit und ausgedehnte Langlaufloipen steht, liegen die Wohnungspreise im Durchschnitt bei rund 4.000 Euro pro Quadratmeter.

Im Preisvergleich bleibt aber Kitzbühel der Spitzenreiter Österreichs. Die Nachfrage in der Gamsstadt zieht kontinuierlich an, während das Angebot abnimmt. Gesucht werden primär Objekte in Einzellagen, die jedoch nur selten auf den Markt kommen. Häuser wechseln für durchschnittlich rund 2,5 Millionen Euro den Besitzer. Im Bezirk Imst, in dem sich der beliebte Skiort Sölden befindet, liegen die Wohnungspreise wiederum bei rund 4.000 Euro pro Quadratmeter. In Landeck kosten Ein- und Zweifamilienhäuser im Schnitt 461.696 Euro.

 

Rege Nachfrage in Zell am See und im Salzkammergut

Wedelnd begeben wir uns nach Salzburg, das mit malerischen Gipfeln aufwartet. Das zieht Tourist ebenso an wie Personen, die ihren festen Wohnsitz in das Bundesland verlegen wollen. Für Traumimmobilien mit Bergblick können im Salzkammergut Liebhaberpreise von bis über 8 Millionen Euro erzielt werden. Jedoch kommen solche Ausnahmeobjekte nur selten auf den Markt. Obwohl das Salzkammergut ländlich geprägt ist, überwiegt der Anteil veräußerter Eigentumswohnungen. Der durchschnittliche Verkaufspreis lag bei 4.567 Euro pro Quadratmeter. Im Bezirk St. Johann im Pongau stiegen die Preise von Eigentumswohnungen um 15,9 Prozent auf 4.253 Euro pro Quadratmeter.

Die zahlreichen Skipisten locken nicht nur Wolfgang Ambros nach Zell am See. Die Preise in der Region für Ein- und Zweifamilienhäuser reichen aktuell bis etwa 2,2 Millionen Euro. Der durchschnittliche Verkaufspreis betrug zuletzt rund 650.000 Euro. Besonders gefragt sind Immobilien zur Nutzung als Zweitwohnsitz oder zur touristischen Vermietung – im Idealfall in Alleinlage, in über tausend Metern Höhe oder direkt am See.


Noch moderate Preise in Kärnten

In Abfahrtshocke erreichen wir das südlichste Bundesland Kärnten mit seiner bezaubernden Bergwelt. Der durchschnittliche Kaufpreis einer Eigentumswohnung betrug dort 3.619 Euro Quadratmeter, wobei Objekte im Umland von Villach und Klagenfurt am kostspieligsten sind. Auch Wohnraum in Oberkärnten ist begehrt. Die Region erstreckt sich vom Großglockner bis herunter zum Millstätter See. Skigebiete gibt es vor allem in der alpinen Grenzregion zu Salzburg und Tirol. Diese ist dünn besiedelt und gewinnt daher als Rückzugsort, weit ab vom Trubel der Städte, an Beliebtheit. Besonders landwirtschaftliche Objekte, Bergchalets und abgelegene Wohnhäuser sind gefragt.

Die Kaufpreise für Häuser in der Region Oberkärnten/Millstätter See liegen im Durchschnitt knapp unter 300.000 Euro. Sie sind also vergleichsweise moderat. Die Gegend rund um den Wörthersee und den Ossiacher See punktet ebenfalls mit zahlreichen Wintersportmöglichkeiten. Die dortigen Kaufpreise bewegen sich weit über dem Kärntner Durchschnitt. So waren für Eigenheime durchschnittlich rund 455.000 Euro zu berappen.


Steirische Bergregionen für Zweitwohnsitze begehrt

Den Einkehrschwung tätigen wir in der Steiermark mit ihrem alpinen Bergland im Norden, wo Zweitwohnsitze im Fokus sind. Mit durchschnittlichen Verkaufspreisen von rund 286.000 Euro bei Ein-/Zweifamilienhäusern und 3.030 Euro pro Quadratmeter im Segment der Eigentumswohnungen gilt das Bundesland als vergleichsweise günstig. Allerdings fallen die Immobilienpreise vor allem in den alpinen Regionen höher als im Rest der Steiermark aus.

Aber Achtung! Bei älteren Objekten im ländlichen Raum und im Hochgebirge, ergeben sich in ganz Österreich etliche Fragen, die vor dem Kauf abzuklären sind, zum Beispiel: Gibt es überhaupt eine Baugenehmigung? Welche Art der Widmung liegt vor? Wie sieht es mit Wege-, Wasserbezugs- und Leitungsrechten aus? Oft werden die Käufer automatisch Mitglied bei einer Alm- und/oder Wegegemeinschaft oder einer Wassergenossenschaft mit Rechten und Pflichten.



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Fazit


Wolfgang Ambros beendet seine Hymne mit: „Am Sonntag auf'd Nacht montier i die Ski auf mei' Auto, aber dann überkommt's mi und i schau no amoi aufe und denk ma, aber wo, i foar no ned z'Haus, i bleib am Montog a no do.“ Sein Wort in Gottes Ohr. Die passende Wohnimmobilie für die Zeit über den Montag hinaus lässt sich finden.



Zur Autorin
Claudia Aigner ist Chefredakteurin der „Österreichischen Immobilien Zeitung“ (OIZ). Seit 1998 ist die gebürtige Oberösterreicherin im Fachjournalismus tätig; konkret für Magazine im Bereich Werbung, Tourismus, Telekommunikation sowie Industrie. Nach einem „Abstecher“, der sie in die PR führte, bereitet sie seit elf Jahren Immobilienthemen – quer durch alle Assetklassen – redaktionell auf.